Ein Ausflug auf den Gemüseacker

eingetragen in: Gemüse – Ackerbau,News, eingetragen am: | 0 7 Aug. 2025
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Pflanzen auf dem Bollheimer Feld Möhrenernte auf dem Bollheimer Feld

Unser Morgen im Gemüse startet um 6:30 Uhr. Meist sitzen wir noch halb verschlafen auf dem Anhänger, planen, wie wir uns aufteilen und erzählen vielleicht noch von dem einen oder anderen Traum. An manchen Tagen fahren wir schon der warmen Morgensonne entgegen, an anderen (im Moment erstaunlich vielen) Tagen sind wir in voller Regenmontur eingepackt und blinzeln die Regentropfen aus dem Gesicht – aber egal, was das Wetter macht, wir machen uns auf den Weg zum Acker.

Ein August-Tag im Gemüsebau

Und dann geht es los. Wir kümmern uns zuerst um die Salaternte, die besonders im Moment aus einer bunten Mischung an Salaten besteht: von Kopfsalat, über Eichblattsalat, bis zu unserem Lollo Rosso.

Je nachdem wie groß unser Team an Gemüsegärtner*innen am Morgen ist, kümmert sich parallel auch schon jemand um die Kräuterernte und bereitet die bestellten Kräuterbunde vor.

Weil unsere Zucchini Pflanzen prächtig wachsen und viele Zucchinis abgeben, müssen wir sie auch jeden Tag durchernten. Das versuchen wir an den meisten Tagen noch vor der Frühstückspause zu schaffen, je nachdem wie lange die Salat- und Kräuterernte dauert.

Damit ist schon die erste Arbeitseinheit geschafft und um 8 Uhr geht es wieder zum Hof, um zu frühstücken.

Manchmal sogar ein Rührei mit frischen Kräutern vom Acker oder einfach ein leckeres Käsebrot – wie auch immer, wir stärken uns für den Rest des Tages.

Nach dem Frühstück folgt  die tägliche Morgenbesprechung in der wir auch vom Stall, Ackerbau und der Käserei hören was heute so ansteht. Und dann geht es auch schon weiter mit der Ernte, zur Zeit meistens bestehend aus: Lauch, Fenchel, Staudensellerie, Bundmöhren, Mangold, Spitzkohl, Rote Bete, Bundzwiebeln, und neuerdings auch den ersten Palmkohl. Und natürlich gibt es noch so viel mehr was der Acker im August zu bieten hat.

Neben der Ernte sind wir oft beschäftigt mit der Pflege der einzelnen Kulturen, dazu gehören Arbeiten wie das Hacken und Schuffeln, wodurch Luft in den Boden gebracht und das Unkraut unterdrückt wird.

Mittlerweile sind wir bei der letzten großen Pflanzaktion der Saison angekommen, die letzten Wochen waren aber auch geprägt von langen Tagen auf der Pflanzmaschine um all das Gemüse, was noch auf uns wartet, in den Boden zu bringen. Dabei war auch das feuchte Wetter in den letzten Wochen immer wieder eine Herausforderung, denn wenn es zu nass ist, kann die Maschine schnell den Boden verdichten. Deshalb mussten wir oft kurze trockene Zeitfenster nutzen und wurden doch immer wieder von dem ein oder anderen spontanen Regenschauer überrascht. Der Acker steht derzeit trotzdem in voller Pracht voll mit verschiedensten Gemüsekulturen und wir freuen uns auf die nächsten Wochen mit großen Ernten wie die Zwiebeln und den Kürbis. Mal schauen was noch alles so Schönes auf uns zu kommt.

von Numa Butscheid (Auszubildende) und Friederike Altmann (Praktikantin)

Lauch Numa Butscheid (Auszubildende) und Friederike Altmann (Praktikantin)

Das Bollheimer Gartendinner

eingetragen in: Hofleben,News, eingetragen am: | 0 7 Aug. 2025
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Gartendinner Kräuterbutter Gartendinner Karte

Rückblick auf die Genussreise querbeet durch Bollheim

Am 12. Juli fand hier auf Haus Bollheim ein Gartendinner, das erste seiner Art, unter dem Motto „eine Genussreise querbeet durch Bollheim“, statt. Die Idee zu dieser Veranstaltung, an welcher 34 Genießende teilgenommen haben, entstand hier auf dem Hof zuerst in verschiedenen Köpfen. Der Weg zur Realisierung eines gastronomischen Abends im Bollheimer Terrassencafé mit einem sechsgängigen Menu war lang. Eine Gruppe von Mitarbeitenden hat im Vorfeld Ideen zusammengetragen, diskutiert und in Kochbüchern gestöbert bis letztlich ein fertiger Plan ausgearbeitet war.

Am Tag des Dinners haben dann noch einmal mehr motivierte Helfende angepackt und dieses Projekt unterstützt. „Das Ergebnis kann sich sehen lassen“, dachten wir, aber auch die Gäste waren sehr beeindruckt. Nach einem erfrischenden Aperitif begaben wir uns auf einen kleinen Spaziergang zu den Gewächshäusern und unseren köstlichen Tomaten. Hier sollte der erste Gang, eine Bruschetta, serviert werden. Auf die erste Stärkung folgten dann die weiteren Gänge an einer langen Tafel im Terrassencafé: Karamellisierter Fenchel, eine erfrischende Gurkenkaltschalte, ein köstlicher Hackbraten mit gebratenem Gemüse und Unkräuterbutter, Yoghurt- und Cassis-Eis im Rotkohlblatt sowie eine beeindruckend vielfältige Käseplatte verwöhnten die Gaumen der Gäste. Das gesamte Menu wurde fast ausschließlich aus Bollheimer Produkten hergestellt und sollte einen Einblick in die Vielfalt unserer Produktion hier auf dem Hof geben.

Rückblickend schauen wir auf einen durchweg gelungenen Abend, der uns, die wir mitwirken durften, große Freude bereitet hat. Die Arbeit hat uns allen neben unseren anderen Verpflichtungen hier auf dem Hof zwar viel abverlangt, doch hat das kreative Wirken in einem motivierten Team jedem einzelnen gezeigt, wie viel Spaß Kochen und Genießen machen kann. Wir hoffen, dass wir einen solchen Abend hier auf dem Hof irgendwann einmal wiederholen können. Sollte es einen weiteren Termin geben, erfahren Sie ganz sicher hier über unseren Newsletter davon. Ihr Lucas Miano.

Gartendinner Team Gartendinner Tafel

Bericht einer FöJ-lerin

eingetragen in: Hofleben,News, eingetragen am: | 0 7 Juli 2025
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Johanna Bode, FöJ Johanna mit ihrem Konfetti-Käse

Freiwilliges ökologisches Jahr auf Haus Bollheim – ein Jahr in der Landwirtschaft

Wenn ich gefragt werde, was ich gerade so mache und darauf antworte „ein FÖJ“, werde ich meistens verwirrt angeguckt. Wenn ich dann erkläre, dass ich ein Jahr lang auf einem Hof arbeite, ist die Reaktion immer gleich:„Dann lebst du meinen Kindheitstraum!“ Ich lache dann meistens nur und frage mich, ob man in diesem Kindheitstraum auch bei Wind, Schauern und bei -2 bis 36 Grad auf dem Feld sitzt und erntet, um 5:30 Uhr in der Käserei Quark und Joghurt abfüllt oder kleine Hinterlassenschaften aus dem Stall in seinem ganzen Zimmer findet. Vermutlich eher weniger. Aber über solche Dinge sieht man gerne hinweg.

Ich bin Johanna, 18 Jahre alt und habe nach meinem Abi ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) auf Haus Bollheim absolviert. Dieses Jahr ist jetzt bereits fast vorüber.

Umfangreiche Einblicke in alle Bereiche

Als ich mein FÖJ angefangen habe, hätte ich nie damit gerechnet, wie sehr mir die Landwirtschaft gefallen würde. In den vergangenen Monaten habe ich die verschiedenen Arbeitsbereiche, die Bollheim zu bieten hat, durchlaufen. Ich habe Gemüse gepflanzt, geerntet und auf dem Markt verkauft und dabei viele neue Gemüsesorten kennengelernt wie zum Beispiel Sprossenkohl (sehr zu empfehlen angebraten mit Knoblauch) oder bunte Bete. Die Arbeit auf dem Feld schärft definitiv das Bewusstsein für saisonale Ernährung und man überlegt schon beim Ernten, was man Schönes am Abend daraus kochen könnte. Neben dem Ernten, werden die Beete noch gepflegt und von Unkraut befreit. Da man nicht einfach Pestizide spritzen kann, wird viel von Hand gejätet.

Ein halbes Jahr später stand ich dann im Stall, habe mich um die Pflege der Kälbchen gekümmert und beim Melken der Kühe geholfen. Auch wenn es zu Beginn aus Respekt vor diesen doch starken Tieren immer ein kleiner Adrenalinschub war, kein Gitter zwischen mir und den Kühen zu haben, lernt man schnell wie man sich zu verhalten hat und zwei Wochen später schlängelt man sich fröhlich durch die Kuhherde.

In der Käserei habe ich dann gemerkt, dass hinter dem Käsemachen mehr steckt als einfach nur Milch einzulaben und zu erhitzen. Wie wichtige die Größe des Käsebruchs oder die Temperatur, auf die die Milch erwärmt wird, ist, fand ich beeindruckend. Vor allem hat mich fasziniert, wie viel Handarbeit noch in den Produkten steckt.

Eigene Käse-Kreation „Bunter Bollheimer“

Als FÖJ-Projekt habe ich einen gefleckten Gouda produziert. Dafür haben wir die Milch mit Aronia und Rote Bete Saft in verschiedenen Gefäßen eingefärbt und den bunten Käsebruch am Ende vermischt und zu einem Käse gepresst.

In diesem Jahr habe ich so unglaublich viel gelernt und kann jedem, der sich noch nicht so sicher ist, was er später beruflich machen möchte oder einfach mal ein Jahr lang neue Einblicke sammeln will, ein FÖJ nur empfehlen. Ich bin sehr dankbar für die schöne Zeit hier mit vielen tollen Menschen und werde immer gerne an mein Jahr auf Bollheim zurückdenken.

 lustige Möhrenernte neugeborenes Kälbchen Bunter Bollheimer EtikettKonfettikäse "Bunter Bollheimer"

Bollheimer Slowflowers

eingetragen in: News,Produkte, eingetragen am: | 0 6 Juli 2025
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Melanie mit Blumenernte in SchiebkarreSchnittblumenernte

Bollheimer Schönheiten

Der Sommer ist jetzt auf einmal da – alles auf dem Blumenfeld „explodiert“. Vor noch gar nicht langer Zeit habe ich sehnsüchtig auf die ersten Anzeichen von Wachstum und Blütenansatz gewartet, und nun ist alles in Fülle da.

Morgens fahre ich zu den Blumen raus und ernte sie in Eimern, um sie in unserem Gemüsekeller zu binden. Jede Woche verändert sich das Sortiment leicht, da neue Sorten aufblühen und andere verblühen. Dadurch darf ich jede Woche und jeden Tag ganz neu kreativ sein. Dafür bin ich sehr dankbar!

Jetzt auch zum Selberschneiden

Seit letzter Woche ist das Blumenfeld nun auch zum Selberschneiden freigegeben! Ganz nach Lust und Laune können Sie dort Ihre ganz individuellen Sträuße zusammenstellen – ein besonderes Geschenk oder eine Freude für Sie zu Hause!

Sie können Einzelblüten schneiden oder einen Strauß – die Preise können Sie der Schablone auf dem Feld entnehmen (Sträuße zwischen 8 und 18€).

Ich wünsche Ihnen viel Freude dabei –

Workshop: Sträuße binden und Slowflower

Für Anregungen besuchen Sie gerne meinen Workshop am 12. Juli! Anmeldung siehe Bollheimer Erlebnisprogramm

Weitere Informationen zum Thema Slowflower finden Sie hier.

Ihre Melanie Guth-Mehrens

Schnittblumenernte Sommerblumenstrauß in Weiß Sommerstrauß in Geld und RosaAuf dem Blumenfeld

Rein in die Kartoffeln…

eingetragen in: Gemüse – Ackerbau,News,Produkte, eingetragen am: | 0 5 Juni 2025
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Das Roden der Frühkartoffeln im JuniDas Bollheimer Team beim Roden der Frühkartoffeln

Hurra, die ersten Frühkartoffeln sind da!!!

Genau 12 Wochen nach der Pflanzung haben wir die ersten Frühkartoffeln geerntet. Seit Dienstag den 27. Mai können sie im Hofladen gekauft werden. Damit sind wir dieses Jahr früh dran. Ungefähr anderthalb Wochen früher als der langjährige Schnitt. Dies liegt einerseits am zeitigen Pflanztermin, dem 7. März und der Abdeckung mit Lochfolie, die während der häufig kühlen Nächte im März und April den Boden warmgehalten hat. Des Weiteren hatten die Pflanzen immer genug Wasser zur Verfügung und es gab keinen Spätfrost. Kartoffellaub verträgt fast keinen Frost und friert dann leicht runter.

So finden wir gerade kräftig wachsende Bestände in sattem Grün und gut siebfähigen Boden auf dem Acker vor. Die schönste Zeit für den Kartoffelbauer, da macht das Besuchen der Bestände richtig Spaß.

Viel Handarbeit bei der Ernte

Da sich die Kartoffelpflanzen noch im vollen Wachstum befinden, habe sie keine feste Schale, sondern ein dehnungsfähiges Häutchen, das mitwachsen kann. Und deshalb sind sie auch sehr empfindlich. Der Kartoffelvollernter kann noch nicht zum Einsatz kommen. Wir ernten die Frühkartoffel mit einem kleinen Schwingsiebroder, der jeweils einen Damm durchsiebt und die Kartoffeln seitlich auf den Acker ablegt. Selbst dieser kurze Weg durch den Roder löst stellenweise das Häutchen von der Kartoffel.

Dann sammeln wir sie in Napfkisten ein und stapeln sie auf Paletten auf unserem Erntehänger. Also eine sehr intensive Handarbeit.

Der Kartoffelvollernter kommt erst zum Einsatz, wenn die Kartoffeln schalenfest sind. Das Laub stirbt ab oder wird abgeschlegelt. Damit setzt die Verkorkung der Schale ein. Das Häutchen wird zur festen Schale und schützt die Kartoffel vor Stoß oder Pilz. Erst durch die verkorkte Schale wird die Kartoffel lagerfähig. Die Schalfestigkeit tritt nach ungefähr 3 Wochen nach Blattverlust ein.

Unsere frühe Sorte Solist ist ein echter Sprinter. Sie vergisst sogar die Blüte und geht direkt in den Knollenansatz über. Sie hat eine glatte Schale, ist langoval und hat flache Augen. Vom Kochtyp ist sie vorwiegend festkochend und lecker und mild im Geschmack. Probieren sie doch mal unsere Solist mit etwas Butter und Salz, der besten Art Kartoffeln zu genießen.

Frank Sikora

Gerodete FrühkartoffelnFrühkartoffel Solist in der Tüte

Mobiles Schlachten von Rindern in Haus Bollheim

eingetragen in: Milchvieh – Hühner,News, eingetragen am: | 0 5 Juni 2025
eingetragen in: Milchvieh – Hühner,News, eingetragen am: | 0 5 Juni 2025

Schlachtung auf Haus Bollheim Transport des Schlachtmobils

In Zusammenarbeit mit Landwirten, Metzgern, Veterinäramt, Regionalwert AG Rheinland und Verbraucher*innen ist es gelungen, die mobile Schlachtung von Rindern in Haus Bollheim zu praktizieren.

Schlachtung in vertrauter Umgebung ohne langen Transport

Hofnahe bzw. auf dem Hof stattfindende Schlachtungen in mobilen Schlachtstätten bieten die Möglichkeit für mehr Tierwohl, Transparenz und Nachhaltigkeit. Eine Schlachtung in vertrauter Umgebung auf dem Herkunftsbetrieb ermöglicht den Tieren einen stressarmen letzten Gang von der Weide oder aus dem Stall. Das wiederum wirkt sich positiv auf die Fleischqualität aus. Zusätzlich bleibt auch die Wertschöpfung eher vor Ort.

Der fahrbare Schlachthof macht das Schlachten von Anfang bis Ende möglich

Bei der vollmobilen Schlachtung werden alle Teilschritte des Schlachtprozesses – also Betäubung, Entbluten, Enthäutung, Entsorgung von Konfiskate, Ausnehmen und Grobzerlegung der Schlachtkörper – vor Ort mithilfe des Metzgers und eines Trucks oder Trailers durchgeführt. Auch ist eine Einrichtung zur Fixierung der Tiere zur Betäubung notwendig und vorhanden. Darüber hinaus wird ein Anhänger zur Kühlung der Schlachtkörper mitgeführt. Der Truck mit Anhänger fungiert somit wie eine Art „fahrbarer Schlachthof“ und kann von Betrieb zu Betrieb fahren.

Nach einer langen Vorbereitungsphase hatte das Schlachtmobil am 31.05. nun endlich seinen ersten Einsatz bei uns. Hinter dem Stall auf einer betonierten Fläche konnte ein Rind geschlachtet und zerlegt werden. Währenddessen stand die Kuhherde weit entfernt auf der Weide und hat von dem etwa zweistündigem Vorgang nichts mitbekommen. Wir freuen uns, dass alles gut geklappt hat, und wir diese Art des Schlachtens nun bei uns etablieren können. Das Fleisch aus der Schlachtung wird am 12.06. im Hofladen erhältlich sein, Vorbestellungen sind noch bis zum 07.06. im Laden möglich.

Sivert Joerges

Schlachtung ohne TransportwegeSchlachtung direkt auf dem Hof mit dem Schlachtmobil

Weidemilch und Maikäse

eingetragen in: Milchvieh – Hühner,News,Produkte, eingetragen am: | 0 9 Mai 2025
eingetragen in: Milchvieh – Hühner,News,Produkte, eingetragen am: | 0 9 Mai 2025

Das Team der Bollheimer Hofkäserei Bollheimer Maikäse aus Weidemilch

Bei uns in Bollheim verbindet sich ursprüngliche Milchviehhaltung mit traditioneller Handwerkskunst. Als Weidemilchbetrieb genießen unsere Kühe vom Frühling bis Herbst das frische Weidegras, was sich direkt auf die Qualität unserer Milch auswirkt. Das erfreut die Tiere, da die Weide ihr natürlicher Lebensraum ist. Dort können sie ihr Sozial- und Fressverhalten frei ausleben. Die Weidehaltung fördert ihre Gesundheit und stärkt ihr Immunsystem, da sie sich viel bewegen und dem Sonnenlicht, Regen und Wind ausgesetzt sind. Die Mehrheit der Milchkühe haben dieses Privileg nicht mehr.

In der Käserei in Bollheim haben wir das Privileg, diese besondere Milch zu verarbeiten. Den Duft, die die warme Milch vor der Verarbeitung in der Käserei verströmt, ist ein anderer als im Winter.

Was unterscheidet die Weidemilch von der Wintermilch?

Die Weidemilch ist gesünder, denn sie enthält viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie die Omega-Fettsäuren, die Blut verdünnende Wirkung haben und das Risiko von Herz- und Kreislauferkrankungen senken. Zudem hat das Fett der Weidemilch einen niedrigeren Schmelzpunkt, was zu einem weicheren Milchfett führt. Weidebutter ist weicher, aber auch in unserem Käse ist das weichere Fett im Maigouda zu spüren.

Darüber hinaus hat Weidemilch eine andere Farbe. Das frische Gras enthält viel von dem gelben Naturfarbstoff Beta-Carotin, der in vielen Pflanzen vorkommt. Je mehr frisches Gras die Tiere fressen, desto mehr Beta-Carotin enthält die Milch. Werden Kühe nur im Stall gehalten, sind die Milchprodukte, die aus dieser Milch hergestellt werden, deutlich „blasser“. Diese Färbung verstärkt sich im Käse, da ja der Großteil des farblosen Wassers in der Milch in Form von Molke bei der Käseherstellung von der Milch geschieden wird. Aus diesem Grund sind in Bollheim die Sommerkäse mit einer deutlich gelberen Farbe von den Winterkäsen zu unterscheiden. Wenn die Milch vor der Verarbeitung teilentrahmt wird, verliert die Milch mit dem Fett auch einen Teil des Beta-Carotins. Früher war gelblicher Käse ein Qualitätsmerkmal, das für Weidemilch und vollmundige Käse mit hohem Fettgehalt stand. Heute ist die Unterscheidung schwierig, denn die konventionelle Molkereiwirtschaft bedient sich künstlicher oder natürlicher Farbstoffe, um Butter oder Käse einen gelblichen Farbton zu verleihen. Doch versuchen Sie mal beim nächsten Einkauf an der Bollheimer Käsetheke auf dem Markt oder im Hofladen zu erkennen, ab wann wir Weidegang hatten. Tipp: junger Gouda reift mindestens 4 Wochen und Alter Pikantus mindestens 12 Monate.

Olaf Seyd

Weidegang gibt Weidemilch

eingetragen in: Milchvieh – Hühner,News, eingetragen am: | 0 9 Mai 2025
eingetragen in: Milchvieh – Hühner,News, eingetragen am: | 0 9 Mai 2025

Bollheimer Weidehaltung Bollheimer Kühe beim Gang zur Weide

Ein Bericht aus dem Leben eines Stallmeisters

Die Bollheimer Bauernhof-Idylle wird zu dieser Zeit im Jahr wieder erlebbar. Auf den Weiden rund um den Hof grasen die Bollheimer Rotbunten und strahlen ein Gefühl von Ruhe und Beständigkeit aus.

Mit den länger und wärmer werdenden Tagen im Frühjahr beginnt das Gras auf Wiesen und Weiden wieder zu wachsen. Den richtigen Zeitpunkt der Beweidung für die Kühe zu finden, hängt von der Bewuchshöhe des Grases und der Feuchtigkeit des Bodens ab. Eine Bauernregel besagt, dass das Gras mindestens Fausthöhe erreicht haben soll, damit die Grasnarbe und der darunterliegende nasse Boden durch eine rund 700 kg schwere Kuh nicht beschädigt wird. Sobald diese Kriterien erfüllt sind, geht es für die Kühe endlich wieder raus ins Freie.

Wenn die Tiere auf der Weide sind, atmen sie frischere Luft und haben deutlich mehr Bewegungsfreiheit. Das wirkt sich positiv auf die Gesundheit der Tiere aus.

Im Herdenverbund auf der Weide haben Kühe mehr Platz und synchronisieren ihr Verhalten weitestgehend, so wie es ihrem natürlichen Verhalten entspricht. Dies führt dazu, dass es zu weniger aggressivem Verhalten kommt. Im Stall ist für eine solche Synchronisation meist nicht genügend Platz.

Weidehaltung fördert die Tiergesundheit

Die Weidehaltung der Kühe tut Mensch und Tier generell sehr gut. Wir müssen darauf achten, dass die Kühe sich langsam an das frische grüne Gras gewöhnen, um das Verdauungssystem der Wiederkäuer nicht aus der Bahn zu werfen. Wir beginnen mit stündlichem Weidegang in den ersten möglichen Weidetagen und steigern die Weidezeit sukzessive. Nach rund vier Wochen haben wir dann die Vollweidezeit erreicht. Ab diesem Zeitpunkt kommen die Kühe Tag und Nacht auf die Weide und werden nur zum Melken in den Stall gebracht. Und das so lange, wie die Vegetation es zulässt – meistens bis spät in den Herbst hinein.

Wenn Sie einen Spaziergang durch die Eichenallee oder über die Bollheimer Flächen machen, können Sie unsere Kühe live beobachten.

Sivert Joerges

Hühner, Eier und Ostern

eingetragen in: Milchvieh – Hühner,News, eingetragen am: | 0 1 Apr. 2025
eingetragen in: Milchvieh – Hühner,News, eingetragen am: | 0 1 Apr. 2025

Hühnerställe auf Haus Bollheim Bollheimer Hühner

Ostern steht vor der Tür, ein guter Zeitpunkt, um unsere fleißigen Hühner vorzustellen.

Picken, Scharren, Sonnenbaden – das Leben im mobilen Hühnerstall

Unsere Hühner leben zusammen mit einigen Hähnen in kleinen mobilen Ställen. Wenn die Tiere ihre Weiden abgefressen haben, werden sie mit Hilfe eines Traktors zum nächsten frischen Standort gezogen. So wandern die Hühner im Jahreslauf um unseren Hof. Jeden Morgen öffnen sich die Türen, die Hühner verlassen den Stall und gehen ihren angeborenen Verhaltensweisen nach. Picken, scharren, sonnenbaden und Federpflege sind, neben dem Sozialkontakten zu ihren Herdenmitgliedern, ihre Lieblingsbeschäftigungen. In den Morgenstunden legen sie auch ihre Eier. Dafür gibt es in den Ställen abgedunkelte Nester, in die sich die Tiere zurückziehen können. Ausgepolstert sind die Nester mit dem Hüllspelz unseres Dinkels. Die Eier können darin versinken und bleiben geschützt und sauber. Hühner legen unterschiedlich gefärbte Eier, wir haben weiße, cremeweiße und braune Eier im Angebot. Mit Bio-Eierfarben, Rote Bete oder Zwiebelschalen entstehen bei allen Farbnuancen kleine Kunstwerke. Geschmacklich spielt, neben der Frische, das Futter die Hauptrolle. Unser Getreide und Mais und die große Menge an frischem Gras und Kräutern sorgen für leckere Frühstückseier.

Führung und Eiersuche am Ostersamstag

Wenn Sie unsere Hühner hautnah erleben wollen, kommen Sie doch zu einer Führung vorbei. Am Ostersamstag werden wir die Ställe besuchen, gemeinsam Eier sammeln, Informationen austauschen und die Tiere betrachten. Wer möchte, kann auch ein Huhn auf den Arm nehmen. Für die Kinder gibt es noch eine Osternest-Bastelaktion, direkt neben dem Hofcafé. Abgerundet wird das Ganze mit einem leckeren Frühstück und herzhaften Kleinigkeiten. Genaue Zeiten erfahren Sie in unserem Erlebnisprogramm.

Wir freuen uns auf Sie.

Ihr Arne Mehrens

Die Frühkartoffeln sind gepflanzt

eingetragen in: Gemüse – Ackerbau,News, eingetragen am: | 0 31 März 2025
eingetragen in: Gemüse – Ackerbau,News, eingetragen am: | 0 31 März 2025

Kartoffeln legenKartoffeln pflanzen Detail

Am 7.03. und 14.03. haben wir Frühkartoffeln gelegt. Das langjährige Mittel für den Frühkartoffeltermin ist der 15. März. Dieses Jahr war der Boden trocken genug, um bereits am 7. März anzufangen. Die Bodenerwärmung ist noch mäßig. Die Schwankung zwischen Tag und Nachttemperaturen liegt bei bis zu 20 Grad. Nachts gibt es noch häufig Fröste, tagsüber erreicht die Lufttemperatur im Schatten 18 Grad.

Einsatz von einfacher und schonender Technik

Wir legen die Frühkartoffeln mit einfacher und schonender Technik. Uns steht eine ca. 60 Jahre alte halbautomatische ACCORD Pflanzmaschine mit 3 m Arbeitsbreite zur Verfügung.

Die Abstände der Kartoffeldämme beträgt 75 cm, ergo brauchen wir 4 Menschen für die Besetzung der Pflanzmaschine und einen Menschen für den Traktor. Die Kartoffeln werden händisch aus den Vorkeimkisten genommen und auf einen sich drehenden Teller mit 6 Klappen gelegt. Kommt die Kartoffel vorne an, öffnet sich die Klappe nach unten. Dies ist eine sehr schonende Weise, Kartoffel zu legen. Es brechen kaum Keime (siehe Newsletter März 25) ab. Die Fallhöhe beträgt ca. 40 cm und findet in einem Schar statt, das eine Furche zieht. Dahinter laufen pro Pflanzstuhl jeweils zwei schräg angestellte Häufelscheiben. Die Erdbedeckung über der Kartoffel im Damm beträgt ca. 10 cm.

Fünf verschiedene Sorten wurden gepflanzt

An den zwei Pflanztagen haben wir 2,4 ha gepflanzt und zwar die Sorten Solist, Nicola, Laura, Glorietta und Marabel. Marabel und Laura werden auch noch zu einem späteren Zeitpunkt gepflanzt.

Auf 2000 qm Solist und jeweils 1000 qm Nicola und Laura wurden direkt nach dem Pflanzen Lochfolie gelegt. Dies dient einerseits zur stärkeren Erwärmung des Bodens und damit einer weiteren Verfrühung. Gleichzeitig kann die Lochfolie das erste Laub der Frühkartoffel etwas gegen Nachtfröste schützen. Der Verfrühungseffekt der Lochfolie kann 1 Woche und mehr betragen.

Wer die Frühkartoffeln besuchen möchte: Sie liegen auf dem „Hühnerbusch“, dem letzten Feld rechts am Teerweg Richtung Frauenberg, direkt vor der großen Umfassungshecke. Im Mai Newsletter werde ich über das Pflanzen der Lagersätze mit großer Technik berichten. Und wer sich die vorkeimenden Kartoffeln noch angucken möchte, muss sich etwas beeilen. Aufgrund des anhaltend guten Wetters werden wir die Kartoffeln bis zum 10. April gelegt haben – wenn alles klappt und auch der Wettergott mitspielt.

Frank Sikora

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