Wie sich der Weidegang auf die Milch auswirkt und was die Sommermilch von der Wintermilch unterscheidet.
Ein Bericht von Olaf Seyd aus der Käserei
Wie sich der Weidegang auf die Milch auswirkt und was die Sommermilch von der Wintermilch unterscheidet.
Ein Bericht von Olaf Seyd aus der Käserei
Die Bollheimer Bauernhof-Idylle wird zu dieser Zeit im Jahr wieder erlebbar. Auf den Weiden rund um den Hof grasen die Bollheimer Rotbunten und strahlen ein Gefühl von Ruhe und Beständigkeit aus.
Wie sich der Weidegang auf die Tiergesundheit auswirkt erklärt unser Stallmeister Sivert Joerges.
Bei uns in Bollheim verbindet sich ursprüngliche Milchviehhaltung mit traditioneller Handwerkskunst. Als Weidemilchbetrieb genießen unsere Kühe vom Frühling bis Herbst das frische Weidegras, was sich direkt auf die Qualität unserer Milch auswirkt. Das erfreut die Tiere, da die Weide ihr natürlicher Lebensraum ist. Dort können sie ihr Sozial- und Fressverhalten frei ausleben. Die Weidehaltung fördert ihre Gesundheit und stärkt ihr Immunsystem, da sie sich viel bewegen und dem Sonnenlicht, Regen und Wind ausgesetzt sind. Die Mehrheit der Milchkühe haben dieses Privileg nicht mehr.
In der Käserei in Bollheim haben wir das Privileg, diese besondere Milch zu verarbeiten. Den Duft, die die warme Milch vor der Verarbeitung in der Käserei verströmt, ist ein anderer als im Winter.
Die Weidemilch ist gesünder, denn sie enthält viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie die Omega-Fettsäuren, die Blut verdünnende Wirkung haben und das Risiko von Herz- und Kreislauferkrankungen senken. Zudem hat das Fett der Weidemilch einen niedrigeren Schmelzpunkt, was zu einem weicheren Milchfett führt. Weidebutter ist weicher, aber auch in unserem Käse ist das weichere Fett im Maigouda zu spüren.
Darüber hinaus hat Weidemilch eine andere Farbe. Das frische Gras enthält viel von dem gelben Naturfarbstoff Beta-Carotin, der in vielen Pflanzen vorkommt. Je mehr frisches Gras die Tiere fressen, desto mehr Beta-Carotin enthält die Milch. Werden Kühe nur im Stall gehalten, sind die Milchprodukte, die aus dieser Milch hergestellt werden, deutlich „blasser“. Diese Färbung verstärkt sich im Käse, da ja der Großteil des farblosen Wassers in der Milch in Form von Molke bei der Käseherstellung von der Milch geschieden wird. Aus diesem Grund sind in Bollheim die Sommerkäse mit einer deutlich gelberen Farbe von den Winterkäsen zu unterscheiden. Wenn die Milch vor der Verarbeitung teilentrahmt wird, verliert die Milch mit dem Fett auch einen Teil des Beta-Carotins. Früher war gelblicher Käse ein Qualitätsmerkmal, das für Weidemilch und vollmundige Käse mit hohem Fettgehalt stand. Heute ist die Unterscheidung schwierig, denn die konventionelle Molkereiwirtschaft bedient sich künstlicher oder natürlicher Farbstoffe, um Butter oder Käse einen gelblichen Farbton zu verleihen. Doch versuchen Sie mal beim nächsten Einkauf an der Bollheimer Käsetheke auf dem Markt oder im Hofladen zu erkennen, ab wann wir Weidegang hatten. Tipp: junger Gouda reift mindestens 4 Wochen und Alter Pikantus mindestens 12 Monate.
Olaf Seyd
Ab sofort nehmen Hofladen und Markt Fleisch- und Fisch-Bestellungen für die Ostertage an. Im Angebot sind Bollheimer Rind sowie Schwein, Lamm und Kalb von der Biofleischerei Müller. Bestellungen hierfür werden solange der Vorrat reicht bis zum 05.04. angenommen. Abholung 17.04. ab 13 Uhr und 19.04., 9-16 Uhr.
Darüber hinaus kann Geflügel und Fisch aus Bioland-Qualität bestellt werden. Dieses kann solange der Vorrat reicht bestellt werden. Abholung 17.04., 9-18 Uhr
Am Ostersamstag hat unser Hofladen von 9 bis 16 Uhr geöffnet.
Zum Angebot:
Picken, Scharren, Sonnenbaden – das Leben im mobilen Hühnerstall
Ostern steht vor der Tür, ein guter Zeitpunkt, um unsere fleißigen Hühner vorzustellen.
Seit der ersten Märzwoche ist Frühlingswetter in Bollheim. Alles beginnt zu wachsen und zu knospen. Bei den Kartoffeln regen wir das Keimen an, indem wir sie ins Folienhaus stellen. Sie liegen dort in Vorkeimkisten und werden intensiv vom Sonnenlicht beschienen. Das Austreiben der Keime aus den Augen wird durch die erhöhte Temperatur im Folienhaus angeregt. Dass die Keime kurz und fest bleiben, bewirkt das Licht.
Durch diese Methode erzielen wir eine Verfrühung der Kartoffelernte um ein bis zwei Wochen. Im letzten Jahr hat uns das zumindest eine kleine Ernte gesichert. Ohne Vorkeimung hätte die letztjährige witterungsbedingt sehr frühe Krautfäule das Laub noch vor der Ertragsbildung zerstört. Also großer Aufwand, aber ein wichtiges Mittel zur Ertragssicherung. Ab dem 7. März können wir die ersten Kartoffeln legen. Bis ca. Mitte April werden dann alle Kartoffeln aus dem Folienhaus im Boden sein.
Die „Wurzelkinder“ – Entdecke die Natur mit allen Sinnen!
Die „Wurzelkinder“ sind Teil des Haus Bollheim Erlebnisprogramms mit Meike Liebehentze für Kinder im Alter von 3–6 Jahren.
Von März bis Dezember treffen wir uns einmal im Monat auf dem Gelände von Haus Bollheim, um die Natur zu erleben, draußen zu spielen und kreativ zu arbeiten. Und wir gehen natürlich auch der Frage nach, wo kommen denn unsere Lebensmittel her? Auf den Feldern von Haus Bollheim wachsen eine Vielzahl toller Gemüsesorten, verschiedene Getreide, Kartoffeln und im Sommer auch Erdbeeren, Himbeeren, Gurken und Tomaten. Wir besuchen die Hühner, schauen, wie sie leben, und lernen die Kühe und ihre Kälbchen im Stall und auf der Weide kennen. Es wir also jede Menge erlebt, gespielt, erforscht, gebaut, gemeinsam gekocht und gegessen!
Anmeldungen unter Erlebnisprogramm.
Freitag, 21.03.2025 | 15:00 – 17:00 Uhr
Wurzelkinder: „Herr Winter geh hinter…“
Passend zum Frühlingsanfang freuen wir uns wieder mit unserem Jahreskurs „Wurzelkinder“ zu starten!
Gemeinsam wollen wir die ersten Zeichen des Frühlings in der Natur auf Haus Bollheim erleben, etwas säen und mit Pflanzenfarben experimentieren. Mit Meike Liebehentze
Angebot für Kinder im Alter von 3–6 Jahren (gerne mit Begleitperson); 25,– €/Kind
Samstag, 22.03.2025 | 15:00 – 19:00 Uhr
Eine kleine Auszeit für dich! Feiere mit uns die Frühlings-Tag- und Nachtgleiche hier auf Bollheim. Wir werden zusammen den Frühling willkommen heißen und uns ganz und gar und mit allen Sinnen dieser magischen Zeit widmen, in der Altes losgelassen und Neues empfangen werden darf. Wir werden tanzen, meditieren, erzählen, am Feuer sitzen, Rituale zum Innehalten, Loslassen und zur Neuausrichtung praktizieren und natürlich Kakao trinken. Dieser Kakao ist nicht vergleichbar mit herkömmlichem oder gar gesüßtem Kakao. Es handelt sich um erstklassigen, zeremoniellen Rohkakao. Neben seinen vielfältigen und sehr gesunden Inhaltsstoffen unterstützt er uns in Transformationsprozessen, indem er unser Herz und unsere Sinne öffnet. Zeremonieller Rohkakao wurde auch „Speise der Götter“ genannt und war nicht nur lange Zeit fester Bestandteil in Ritualen der indigenen Völker Südamerikas, sondern diente auch als Zahlungsmittel und Opfergabe.
45,-€/Person; Anmeldung und weitere Informationen über Melanie Guth-Mehrens