Viele Erfahrungen und eine eigene Käse-Kreation. Unsere FöJlerin Johanna Bode berichtet über ihr fast vollendetes Freiwilliges ökologisches Jahr in Haus Bollheim.
Für das kommende Jahr sind noch Stellen frei!
Viele Erfahrungen und eine eigene Käse-Kreation. Unsere FöJlerin Johanna Bode berichtet über ihr fast vollendetes Freiwilliges ökologisches Jahr in Haus Bollheim.
Für das kommende Jahr sind noch Stellen frei!
Wenn ich gefragt werde, was ich gerade so mache und darauf antworte „ein FÖJ“, werde ich meistens verwirrt angeguckt. Wenn ich dann erkläre, dass ich ein Jahr lang auf einem Hof arbeite, ist die Reaktion immer gleich:„Dann lebst du meinen Kindheitstraum!“ Ich lache dann meistens nur und frage mich, ob man in diesem Kindheitstraum auch bei Wind, Schauern und bei -2 bis 36 Grad auf dem Feld sitzt und erntet, um 5:30 Uhr in der Käserei Quark und Joghurt abfüllt oder kleine Hinterlassenschaften aus dem Stall in seinem ganzen Zimmer findet. Vermutlich eher weniger. Aber über solche Dinge sieht man gerne hinweg.
Ich bin Johanna, 18 Jahre alt und habe nach meinem Abi ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) auf Haus Bollheim absolviert. Dieses Jahr ist jetzt bereits fast vorüber.
Als ich mein FÖJ angefangen habe, hätte ich nie damit gerechnet, wie sehr mir die Landwirtschaft gefallen würde. In den vergangenen Monaten habe ich die verschiedenen Arbeitsbereiche, die Bollheim zu bieten hat, durchlaufen. Ich habe Gemüse gepflanzt, geerntet und auf dem Markt verkauft und dabei viele neue Gemüsesorten kennengelernt wie zum Beispiel Sprossenkohl (sehr zu empfehlen angebraten mit Knoblauch) oder bunte Bete. Die Arbeit auf dem Feld schärft definitiv das Bewusstsein für saisonale Ernährung und man überlegt schon beim Ernten, was man Schönes am Abend daraus kochen könnte. Neben dem Ernten, werden die Beete noch gepflegt und von Unkraut befreit. Da man nicht einfach Pestizide spritzen kann, wird viel von Hand gejätet.
Ein halbes Jahr später stand ich dann im Stall, habe mich um die Pflege der Kälbchen gekümmert und beim Melken der Kühe geholfen. Auch wenn es zu Beginn aus Respekt vor diesen doch starken Tieren immer ein kleiner Adrenalinschub war, kein Gitter zwischen mir und den Kühen zu haben, lernt man schnell wie man sich zu verhalten hat und zwei Wochen später schlängelt man sich fröhlich durch die Kuhherde.
In der Käserei habe ich dann gemerkt, dass hinter dem Käsemachen mehr steckt als einfach nur Milch einzulaben und zu erhitzen. Wie wichtige die Größe des Käsebruchs oder die Temperatur, auf die die Milch erwärmt wird, ist, fand ich beeindruckend. Vor allem hat mich fasziniert, wie viel Handarbeit noch in den Produkten steckt.
Als FÖJ-Projekt habe ich einen gefleckten Gouda produziert. Dafür haben wir die Milch mit Aronia und Rote Bete Saft in verschiedenen Gefäßen eingefärbt und den bunten Käsebruch am Ende vermischt und zu einem Käse gepresst.
In diesem Jahr habe ich so unglaublich viel gelernt und kann jedem, der sich noch nicht so sicher ist, was er später beruflich machen möchte oder einfach mal ein Jahr lang neue Einblicke sammeln will, ein FÖJ nur empfehlen. Ich bin sehr dankbar für die schöne Zeit hier mit vielen tollen Menschen und werde immer gerne an mein Jahr auf Bollheim zurückdenken.
Das Leben ist einfach schöner mit Blumen! Ob frisch oder als Trockenblumen. Bei uns gibt es sie schon seit 12 Jahren. Und nun schon im zweiten Jahr auch zum Selberschneiden und mit Workshops zum Kreativwerden.
Der Sommer ist jetzt auf einmal da – alles auf dem Blumenfeld „explodiert“. Vor noch gar nicht langer Zeit habe ich sehnsüchtig auf die ersten Anzeichen von Wachstum und Blütenansatz gewartet, und nun ist alles in Fülle da.
Morgens fahre ich zu den Blumen raus und ernte sie in Eimern, um sie in unserem Gemüsekeller zu binden. Jede Woche verändert sich das Sortiment leicht, da neue Sorten aufblühen und andere verblühen. Dadurch darf ich jede Woche und jeden Tag ganz neu kreativ sein. Dafür bin ich sehr dankbar!
Seit letzter Woche ist das Blumenfeld nun auch zum Selberschneiden freigegeben! Ganz nach Lust und Laune können Sie dort Ihre ganz individuellen Sträuße zusammenstellen – ein besonderes Geschenk oder eine Freude für Sie zu Hause!
Sie können Einzelblüten schneiden oder einen Strauß – die Preise können Sie der Schablone auf dem Feld entnehmen (Sträuße zwischen 8 und 18€).
Ich wünsche Ihnen viel Freude dabei –
Für Anregungen besuchen Sie gerne meinen Workshop am 12. Juli! Anmeldung siehe Bollheimer Erlebnisprogramm
Weitere Informationen zum Thema Slowflower finden Sie hier.
Ihre Melanie Guth-Mehrens
Samstag, 28.06.2025 | 10.00 – 12.00 Uhr
Wie entsteht das Bollheimer Brot? In unserer Backstube können Sie miterleben und selbst ausprobieren, wie ein Brot handwerklich gebacken wird. Ihr Backwerk können Sie selbstverständlich mit nach Hause nehmen.
Mit Angela Schräer
Samstag, 28.06.2025 | 10.30 – 12.30 Uhr
Johanni im Zuchtgarten
Mitsommer, der Höhepunkt des Jahres. In der Bollheimer Getreidezucht ist das sicherlich so, die Pflanzen sind nun voll ausgewachsen und zeigen sich in ihrer ganzen Pracht. Auch wenn die Ernte noch nicht eingefahren ist können wir erahnen, was diese Vegetationszeit gebracht hat, was für eine Perspektive sich daraus für das nächste Jahr abzeichnet.
Patrick Schmidt (Jedem Hof sein Korn) und Hans v. Hagenow freuen sich auf Ihr Kommen.
Auf dem Gemüsefeld ist jetzt endgültig Sommer. Die Zeit von Spinat und Radieschen neigt sich dem Ende entgegen, dafür ernten wir täglich wunderschöne Salate, Kräuter, Mangold und Spitzkohl. Sogar Kohlrabi, Brokkoli, Blumenkohl und Bundzwiebeln stehen zur Ernte bereit, nur Staudensellerie und Sommer-Rotkohl lassen noch auf sich warten. Wer jetzt übers Feld spaziert, kann alle Wachstumsphasen der Möhren anschauen: Vom Keimling, der sich gerade ans Licht streckt bis zum fertigen, frischen, jungen Möhrchen. Wir Menschen sind fleißig am Jäten, Schuffeln und nicht zu vergessen, Erdbeeren ernten. Nun ist der Sommer richtig da und gleichzeitig wurde schon der erste Kohl für den Winter gepflanzt.
Beitrag von Gärtnerin Luca Bruch
Die ersten Frühkartoffeln sind geerntet. Unsere frühe Sorte Solist hat eine glatte Schale, ist langoval und hat flache Augen. Vom Kochtyp ist sie vorwiegend festkochend und lecker und mild im Geschmack.
Genau 12 Wochen nach der Pflanzung haben wir die ersten Frühkartoffeln geerntet. Seit Dienstag den 27. Mai können sie im Hofladen gekauft werden. Damit sind wir dieses Jahr früh dran. Ungefähr anderthalb Wochen früher als der langjährige Schnitt. Dies liegt einerseits am zeitigen Pflanztermin, dem 7. März und der Abdeckung mit Lochfolie, die während der häufig kühlen Nächte im März und April den Boden warmgehalten hat. Des Weiteren hatten die Pflanzen immer genug Wasser zur Verfügung und es gab keinen Spätfrost. Kartoffellaub verträgt fast keinen Frost und friert dann leicht runter.
So finden wir gerade kräftig wachsende Bestände in sattem Grün und gut siebfähigen Boden auf dem Acker vor. Die schönste Zeit für den Kartoffelbauer, da macht das Besuchen der Bestände richtig Spaß.
Da sich die Kartoffelpflanzen noch im vollen Wachstum befinden, habe sie keine feste Schale, sondern ein dehnungsfähiges Häutchen, das mitwachsen kann. Und deshalb sind sie auch sehr empfindlich. Der Kartoffelvollernter kann noch nicht zum Einsatz kommen. Wir ernten die Frühkartoffel mit einem kleinen Schwingsiebroder, der jeweils einen Damm durchsiebt und die Kartoffeln seitlich auf den Acker ablegt. Selbst dieser kurze Weg durch den Roder löst stellenweise das Häutchen von der Kartoffel.
Dann sammeln wir sie in Napfkisten ein und stapeln sie auf Paletten auf unserem Erntehänger. Also eine sehr intensive Handarbeit.
Der Kartoffelvollernter kommt erst zum Einsatz, wenn die Kartoffeln schalenfest sind. Das Laub stirbt ab oder wird abgeschlegelt. Damit setzt die Verkorkung der Schale ein. Das Häutchen wird zur festen Schale und schützt die Kartoffel vor Stoß oder Pilz. Erst durch die verkorkte Schale wird die Kartoffel lagerfähig. Die Schalfestigkeit tritt nach ungefähr 3 Wochen nach Blattverlust ein.
Unsere frühe Sorte Solist ist ein echter Sprinter. Sie vergisst sogar die Blüte und geht direkt in den Knollenansatz über. Sie hat eine glatte Schale, ist langoval und hat flache Augen. Vom Kochtyp ist sie vorwiegend festkochend und lecker und mild im Geschmack. Probieren sie doch mal unsere Solist mit etwas Butter und Salz, der besten Art Kartoffeln zu genießen.
Frank Sikora