Halli Hallo von uns, den Bollheimer Hofkindern!
Nun sind wir schon im vierten Jahr – der wundervolle Bauernhofkindergarten hier auf Haus Bollheim. Wie schnell die Zeit vergeht! Es fühlt sich an, als wäre es erst gestern gewesen, dass die ersten Kinder mit ihren Eltern durch unser kleines Törchen gegangen sind und die sonnigen Tage am Bauwagenplatz mit Neugier und Abenteuerlust verbracht haben.
Ein Tag in unserem Kindergarten ist immer ein kleines Abenteuer. Wir sind nicht nur an unserem Bauwagenplatz, sondern oft unterwegs auf dem Hof, wo wir jeden Tag Neues erleben. Aber wie sieht so ein typischer Tag bei uns eigentlich aus? Lasst uns gemeinsam einen Blick in unseren Alltag werfen!
Mit Morgenspruch in den Tag
Unser Tag beginnt um 07:15 Uhr. Die ersten Kolleg*innen kommen und bereiten alles vor: Die Lesedecke wird draußen ausgebreitet, die Bücherkiste aufgestellt, die Matschküche mit Geschirr bestückt, eine Laterne angezündet und das kleine Törchen geöffnet. Pünktlich um 07:30 Uhr trudeln die ersten Kinder ein. Bis 08:30 Uhr werden alle von ihren Familien gebracht. Der Morgenkreis ist ein besonderer Moment, der oft draußen stattfindet – aber an kalten Herbsttagen machen wir es uns im Bauwagen gemütlich. Schaffelle und Decken sorgen für kuschelige Wärme, und in der Mitte des Stuhlkreises leuchtet eine Kerze auf einem herbstlich geschmückten Tisch. Mit der Klangschale rufen wir die Kinder um 08:30 Uhr zum Kreis.
Unser Morgenspruch klingt wie ein kleiner Zauber:
„Ehe wir beginnen, tief im Herzen drinnen,
zünden wir ein Lichtlein an, das uns leuchten, wärmen kann.“
Dann zählen wir, wie viele Kinder und Erwachsene da sind und besprechen, was wir am Tag unternehmen wollen. Heute war die Entscheidung klar: Es geht zu den kleinen Kälbchen im Kuhstall!
Was gibt es heute zu entdecken
Nach einem gemütlichen Frühstück – heute drinnen im Bauwagen – beginnen wir unsere Wanderschaft. Auf dem Weg zum Kuhstall geben wir unserer Köchin Bescheid, wie viele Kinder und Erwachsene heute am Mittagstisch sitzen werden. Dabei entdecken wir, dass Olaf und Carmen in der Käserei gerade Gouda herstellen. Fasziniert schauen wir durch die Fenster und winken ihnen zu.
Im Stall angekommen, werden wir von Paul und Sivert herzlich begrüßt. Mit kleinen Besen helfen wir, das Futter für die Kühe zusammenzuschieben und beobachten den prächtigen Bullen Balduin, den Paul liebevoll streichelt. Besonders entzückend sind die Kälbchen: Flauschig, neugierig – und eines lässt sich sogar streicheln. Der Stall ist ein magischer Ort voller Leben. Auf dem Rückweg machen wir einen Stopp im Gemüsekeller. Dort sortieren die GärtnerInnen frische Möhren. Kim zeigt uns, wie sie gewaschen werden und bietet uns an, ein paar davon mitzunehmen. Mit einem „Danke schön!“ und fröhlichem Winken ziehen wir weiter.
Zeit für Kreativität und Entspannung
Zurück am Bauwagenplatz gibt es noch etwas Zeit für freies Spielen. In der Matschküche entstehen fantasievolle Gerichte. Pünktlich zum Mittagessen wird es stiller.
Gemeinsam sagen wir unseren Tischspruch:
„Erde, die uns dies gebracht,
Sonne, die es reif gemacht,
liebe Erde, liebe Sonne,
euch nie vergessen werdet. Guten Appetit!“
Nach dem Essen ist Zeit für Entspannung und kreative Beschäftigung. Es werden Geschichten vorgelesen, Bücher angeschaut und wer mag kann sich auf einer kuscheligen Decke ausruhen. Dann, schneller als gedacht, ist es 14:30 Uhr. Die Kinder werden abgeholt und wir Erzieher*innen bereiten alles für den nächsten Tag vor. Mit dem Schließen des Törchens kehrt Ruhe ein – bis die Sonne wieder aufgeht und ein neuer Tag voller Lachen, Freude und Entdeckungen beginnt.
So sieht ein Tag bei uns aus: mal sonnig, mal regnerisch, manchmal voller Lachen, manchmal leise und nachdenklich, manchmal wild und stürmisch. Die Jahreszeiten wechseln, neue Kinder kommen, andere ziehen weiter – und wir sind Teil dieses wunderbaren Kreislaufs des Lebens.
von Yoana Bogoeva