In Zusammenarbeit mit Landwirten, Metzgern, Veterinäramt, Regionalwert AG Rheinland und Verbraucher*innen ist es gelungen, die mobile Schlachtung von Rindern in Haus Bollheim zu praktizieren.
Schlachtung in vertrauter Umgebung ohne langen Transport
Hofnahe bzw. auf dem Hof stattfindende Schlachtungen in mobilen Schlachtstätten bieten die Möglichkeit für mehr Tierwohl, Transparenz und Nachhaltigkeit. Eine Schlachtung in vertrauter Umgebung auf dem Herkunftsbetrieb ermöglicht den Tieren einen stressarmen letzten Gang von der Weide oder aus dem Stall. Das wiederum wirkt sich positiv auf die Fleischqualität aus. Zusätzlich bleibt auch die Wertschöpfung eher vor Ort.
Der fahrbare Schlachthof macht das Schlachten von Anfang bis Ende möglich
Bei der vollmobilen Schlachtung werden alle Teilschritte des Schlachtprozesses – also Betäubung, Entbluten, Enthäutung, Entsorgung von Konfiskate, Ausnehmen und Grobzerlegung der Schlachtkörper – vor Ort mithilfe des Metzgers und eines Trucks oder Trailers durchgeführt. Auch ist eine Einrichtung zur Fixierung der Tiere zur Betäubung notwendig und vorhanden. Darüber hinaus wird ein Anhänger zur Kühlung der Schlachtkörper mitgeführt. Der Truck mit Anhänger fungiert somit wie eine Art „fahrbarer Schlachthof“ und kann von Betrieb zu Betrieb fahren.
Nach einer langen Vorbereitungsphase hatte das Schlachtmobil am 31.05. nun endlich seinen ersten Einsatz bei uns. Hinter dem Stall auf einer betonierten Fläche konnte ein Rind geschlachtet und zerlegt werden. Währenddessen stand die Kuhherde weit entfernt auf der Weide und hat von dem etwa zweistündigem Vorgang nichts mitbekommen. Wir freuen uns, dass alles gut geklappt hat, und wir diese Art des Schlachtens nun bei uns etablieren können. Das Fleisch aus der Schlachtung wird am 12.06. im Hofladen erhältlich sein, Vorbestellungen sind noch bis zum 07.06. im Laden möglich.
Sivert Joerges