Einblicke in einen Bollheimer Markttag
Haus Bollheim liegt genau 47km vom Neusser Platz an der Agneskirche in Köln entfernt.
Diesen Weg nehmen der Bollheimer Gemüse-LKW und der Käsewagen, denn dort findet donnerstags der Ökomarkt statt.
Doch beginnen wir von vorn.
Es ist noch dunkel, wenn wir um 4.30h am Hof den LKW mit 15 Rollwagen frischer Marktware beladen.
Danach wird an der Bäckerei noch das frische Brot eingeladen, dann kann es losgehen. Abfahrt ist um 5.00h, wenn im Stall das Licht angeht. Häufig grüßen wir noch die Stallkollegin oder den -kollegen, deren Schicht gerade beginnt.
Früh morgens geht es auf nach Köln
Unser Ziel in Köln erreichen wir um 6.00h nach etwa einer Stunde Fahrt.
Erstaunlich, was alles in den folgenden zwei Stunden, bis um 8.00h die ersten Kunden eintreffen, passiert. Kartoffeln, Kohl und Co. wollen ausgeladen, ausgepackt und auf ansprechende Weise präsentiert werden. Bei der Fülle, die wir momentan an Gemüse aus eigenem Anbau anbieten können, müssen nicht selten noch zusätzliche Kistenstapel aufgebaut werden, damit alles seinen Platz findet.
Reges Treiben herrscht auch früh schon im Käsewagen. Joghurt, Quark sowie unsere diversen Käsespezialitäten werden ausgepackt, in der Theke ausgelegt oder in Schränken und Schubladen verstaut. Auch Brot und Eier müssen ihren Platz noch finden.
Viele unserer Stammkund*innen kommen früh – wahre Bollheim-Wiederholungstäter*innen, die unsere Produkte schätzen und mit Ihrem Einkauf unsere Arbeit aktiv seit Jahren, manchmal sogar seit Jahrzehnten, unterstützen. Die wollen wir natürlich nicht warten lassen!
Ein letzter kritischer Blick über die Auslage und man spürt die Mühe und Liebe der Kolleg*innen, die unseren Bollheimer Produkte ihren besonderen Charakter verleihen. Beim Feldsalat beispielsweise denken wir an Lucas, Ruth und Sandra, die in gesät, gepflanzt, gehegt und geerntet haben. Und auch an Mario, der ihn gewaschen und auf den Marktrolli gepackt hat.
Diese Menschen machen bei unserem Angebot den Unterschied aus.
Am heutigen Donnerstag ist besonders viel los, da der folgende Freitag ein Feiertag ist.
Das hohe Kundenaufkommen erschwert uns die Übersicht, wer als Nächste oder Nächster an der Reihe ist, doch glücklicherweise achten unsere Kund*innen meist aufeinander.
Kiloweise verlassen Möhren, Zwiebeln und Co. die Theke, die Rollwagen leeren sich und zu späterer Marktstunde sind manche Produkte leider bereits ausverkauft.
Für uns allerdings ist das ein Segen, denn wenn möglichst wenig Ware wieder eingeräumt und eingeladen werden muss, dann fällt der ab 14.00h beginnende Abbau deutlich leichter und wir fahren mit einem guten, erfolgreichen Gefühl zurück zum Hof. Was morgens zwei Stunden brauchte, um ausgeladen und aufgebaut zu werden, ist in 30-40 Minuten wieder abgebaut und eingeladen.
Zurück zum Hof fahren wir dieselben 47km, die wir morgens um 5h schon genommen haben.
Hin und wieder zurück!
Vielen Dank für Ihre Treue!
Laura Schmees