Umweltfreundliche Vitamine für den Winter

eingetragen in: Gemüse – Ackerbau,Produkte, eingetragen am: | 0 11 Nov. 2025

Feldsalat im Gewächshaus Feldsalaternte im Folientunnel

Wintersalate im unbeheizten Gewächshaus

Hier auf Haus Bollheim bereitet sich alles für den nahenden Winter vor. Getreu unserem Motto „Haus Bollheim, Vielfalt pflegen“, versuchen wir, auch im Winter, möglichst vielfältig Gemüse anbieten zu können. Neben dem Lagergemüse wie Rote Bete, Sellerie und Kürbis ernten wir über die kalten Monate hinweg auch immer frisches Gemüse direkt vom Acker. Lauch, Rosenkohl, Sprossenkohl und Grünkohl trotzen dem Frost. Die Ernte macht bei kaltem Schneeregen nicht immer Spaß, aber wie sagt man so schön, „nur die Harten kommen in den Garten“.

Darüber hinaus ernten wir in unseren Gewächshäusern den ganzen Winter über Feldsalat und Schnittsalate. Momentan pflanzen wir alle Häuser fleißig voll. Die Pflanzen können nun noch die letzten sonnigen Tage gut gebrauchen, um anzuwachsen. Jetzt, wo die Tage deutlich kürzer und kälter werden, wachsen unsere Pflanzen bedeutend langsamer als im Sommer, das ist logisch. Wir könnten unseren Salaten im Gewächshaus etwas auf die Sprünge helfen, indem wir Häuser beheizen. Darauf verzichten wir bewusst. Der Energieaufwand, um einen Folientunnel zu beheizen ist enorm und alles andere als umweltfreundlich. Die Pflanzen wachsen auch ohne Heizung, nur eben bedeutend langsamer.  

Eine sehr genügsame Winterkultur ist der Feldsalat. Er wächst auch bei sehr niedrigen Temperaturen weiter, genau genommen bis zu einer Temperatur von 5°C. Wird diese Temperatur unterschritten, gibt es für den Moment keinen Zuwachs mehr. Zudem ist der Feldsalat besonders frosthart. Fröste von bis zu -15°C stören ihn in der Regel nicht. Die Kultur von Feldsalat ist leider recht aufwendig. In unseren Folientunneln wird er gepflanzt. Dabei werden bis zu 100 Pflanztöpfchen pro Quadratmeter händisch gesetzt. Wir bepflanzen im Jahr etwa 2200 qm Gewächshausfläche. Hinzu kommt, dass der Feldsalat sehr anfällig für einen Pilz mit dem Namen „echter Mehltau“ ist. Wir versuchen möglichst resistente Feldsalat Sorten anzubauen, trotzdem tritt dieser Pilz immer mal wieder auf. Auf unseren Freilandflächen wird der Feldsalat direkt gesät. Die Arbeit für das Pflanzen entfällt. Dafür muss hier besonders darauf geachtet werden, dass Beikräuter den Feldsalat nicht überwachsen, da er sich langsamer entwickelt als der gepflanzte Salat. Der Arbeitsaufwand dafür kann ebenfalls enorm sein. Aber die Arbeit lohnt sich. Der Feldsalat schmeckt mit seinem leicht nussigen Aroma nicht nur fantastisch, sondern bietet uns zudem die Möglichkeit, energiearm frisches grünes Blattgemüse im Winter regional zu produzieren. Wir wollen ihn nicht mehr missen, Sie bestimmt auch nicht, oder?

Ihr Lucas Miano